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Fremdenführer bei den Cascades de Immouzzer

Veröffentlicht am 06.04.2014

Die Fahrt durch das Paradiestal ist atemberaubend, eng, Serpentinen, am Freitagabend kaum Gegenverkehr, einen Freien Stellplatz finden wir , als wir dann doch vom Fahren sehr fertig sind, nahe einer Zisterne mit toller Aussicht und Sonnenuntergang. der nächste Halt mit gleichem Text ist das Hotel Cascades, wo wir stehen dürfen, wenn wir zu Abend speisen, das hatten wir vor, denn im Reiseführer wird das Hohnighühnchen gepriesen. Der Cascadenbesuch ist sehr aufschlussreich, da der Guide gut deutsch spricht.  So erleben wir nicht nur einen wunderschönen Spaziergang durch Olivenwald und Felsen, sondern erfahren, wie ihre Arbeit funktioniert: 24 jung Männer werden vom Chef eingeteilt in welcher Reihenfolge sie über die Touristen herfallen müssen, wer verpasst hat Pech gehabt, hier kommt man auch ohne Führung nicht wirklich an die richtigen Stellen. Zwei Kinder werden drei mal in der Woche angestellt zum Müll aufsammeln und zweimal kommt ein Esel mit Mann zum Aufsammeln des Mülls  (ihr Lohn 15 DH = 1,35€) , die Führer haben manchmal 5 Touris in der Woche - das ist oft ihr einziges Einkommen, sie arbeiten daneben am Aufbau der Häuser, die 2008 bei schweren Regenfällen zerstört wurden - noch immer wohnen viele Familien behelfsweise in einem Zimmer bei Verwandten. Mohamed erzählt von seinen Problemen mit der engen Wohnsituation, besonders schwierig ist es mit den "neidischen" Frauen, er kann seiner Frau kein Geschenk machen ohne  Stiefmutter und Schwägerinnen auch zu bedenken - so träumt Mohamed für sich und seine Söhne vom eigenen Haus- er ist dran es zu renovieren. Natürlich bekommt er von uns einen "anständigen" Lohn. Hier erlebten wir mal wieder, dass es etwas länger dauert, bis jemand anfängt von der eigenen Situation zu erzählen und Geduld und Freundlichkeit sich lohnt.