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und hier nun Teil 2, damit die Handhabung etwas leichter ist, natürlich kann man auch den ersten Teil anklicken und lesen.

Über dem 2.Teil steht dieser Irische Segen, den ich  nach der Wanderung auf den Croagh Patrick (763m hoch) schrieb.

    Möge  dir kein Berg zu hoch sein,

    Möge dir kein Weg zu steil und zu steinig sein,

    Möge der Gegenwind dich nicht umpusten,

    Mögest du tapfer Schritt für Schritt gehen.

    Und wenn du merkst, es ist nicht dein Berg,

    habe den Mut umzukehren.    

 

5.Juni - von Achill Island bis Downpatrick Head

 

Von Keel durch die Insel auf den Atlantic Drive - grandiose Ausblicke und heute ist Tag der Begegnungen, sei es eine Busladung „Wanderer“ (s.Foto) aus Münster und Umgebung, die Motoradfahrer mit Drohnenkamera aus Wesel oder die achtköpfige Motoradtruppe,darunter einer mit COE ( auch WAF und TE dabei) , so halten wir manch Schwätzchen. Von diesem Streckenabschnitt bleiben mir auf jeden Fall die vielen Torfabstechgebiete, mdie noch immer üppige Rhododendronblüte (obwohl man erste Verblühspuren wahrnehmen kann) und das ulmegie Gefühl im Magen nach all den Kurven, Berg-und Talfahrten und den Wellen in der Strasse ( halt Moorgebiet, das arbeitet). Die Touristenattraktionen mit Besucherzentren eher enttäuschend: Visitorcenter Ballycroy Naturpark - ein wirklich imposantes Gebäude, in dem aber eine fürchterliche Akustik herrscht, so dass wir sofort rausgehen, auch draussen alles steril, abgeholzt und die Rhododendren ausgemerzt - da fahren wir lieber in die wirkliche Natur. Sehr darauf gefreut und Ziel war heute  das Visitor Centre Ceide Fields - die weltgrößte Ausgrabungsstätte der Megalithkultur  - auch hier ein imposantes Museumsgebäude mit schlechtem Video und magerem Besichtigungsgelände. Wir fahren bis ans Ende der Klippenlandschaft zum Downpatrick Head ( Kapp)- die Natur ist ehrlicher, direkter , fazinierender - ein Spektakel von Wolken-Sonne-Wellengemisch macht unseren Tag rund,der Wind schaukelt uns sanft, und die Sonne geht sanft im Meer, etwas versteckt von Wolken, aber dramatisch rosa unter. Ich vergaß die Nationalheldin und  Piratin Grace 0`Malley , 1530 geboren ( s. Musical „The Pirate Queen“, 2007)  zu erwähnen, einen ihrer Wohntürme sahen wir, jetzt  liest Ulli mir noch ihre Geschichte vor -echte Frauengeschichte!! und gerade wechselt die Sonne nochmals von sanft zu krass - typisch für Irland, diese unvermuteten Wechsel.

Bis zum Head Downpatrick

6.Juni  - bis Sligo (  Wanderparkplatz Knocknarea,328m)

Nach einer Nacht mit permanenten Windgeräuschen, lassen wir den Tag

langsam mit Sonnenschein angehen und als wir endlich bereit sind für die Klippenwanderung, jagen heftige Regenwolken über uns hinweg, also verzichten wir auf die Klippenaussicht und fahren schon mal los, zunächst auf Killala zu, da kommt auch die Sonne wieder und es bleibt ein sehr heller Tag.Mitten in der Stadt ist der mittelalterliche Rundturm zu sehen, besonders ist, dass er nicht einer Abtei zuordnen ist. Auf Ballina zu, geht es auf dem Küstenweg weiter. Viele Braune Schilder führen uns zu interessanten Orten.

 

Am Inishcrone Pier  pustet der Wind, aber ein paar sonnige Pierbilder entstehen und wir lesen die Sage von dem Wildschwein mit den giftigen Borsten. In Easky finden wir am Wasser einen gigantische Schloßturmruine, in deren Inneres man hineinkriechen kann, wenn man sich durch einen versteckten niedirgen Einstieg zwängt - ab hier kann man auf Steinstufen, sich nach oben tasten, wie in einem Tunnel, aber eben aufwärts, innerhalb der meterdicken Aussenmauern - kaum beschreibbar, aber total spannend, so etwas haben wir noch nie gesehen Die Aussicht oben istentsprechend toll.Unterwegs sehen wir den Split Rock, einen gespaltenen Findling um den sich Sagen ranken. Am Cap Aughris nur ein kleiner Halt und einmal drechen auf dem Parkplatz des Ausfluglokals - nettes Plätzchen! Wir fahren um die Bailysadare Bucht , biegen schon recht müde von unserer Rundtour auf den Wanderparkplatz ab. Kaum zu glauben, dass wir nach einer kleinen Erholungspause uns tatsächlich noch um 18 Uhr aufraffen zur Bergtour. Oben verspricht man uns ein Ganggrab aus der Megalithzeit(3600 BC), dazu Sonnenschein - Grund genug  hochzulaufen, immerhin sind wir im Training und so ist es eine „kleine“ Übung. Die Aussicht über die Bucht wird immer grandioser, aber der erste Blick auf den Grabhügel ist noch grandioser - wie die Pyramiden denke ich . Mittlerweile bläst ein sehr starker Gegenwind, als wollte er uns abhalten uns zu nähern, dann zieht eine dunkle Wolke auf, wir umkreisen den Steinberg und werden kurz mit Regen überschüttet und heruntergeweht. Bald wieder blendender Sonnenschein, die Margeriten am Wegesrand grüßen freundlich und wir sind richtig stolz auf uns, als wir im Zebra bei Abendbrot sitzen.

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7. Juni -  Carrowmore und Sligo

Unsere gestrige Megalitherwanderung wird heute morgen vervollständigt durch die Besichtigung des größten Megalithfeldes in Irland, schon beeindruckend nochmals ein großes Ganggrab zu sehen, viele Dolmen und von weitem unser Ganggrab von gestern Abend auf einem Berg in der Ferne.

Wir befinden uns wieder im Yeatsland ( zur Erinnerung: der Schriftsteller , geb. 13.6.1865 mit dem Wohnturm) , es gibt den sog. Yeatsweg, der immer mit einer Schreibfeder gekennzeichnet ist. Sligo gilt als Yeatsstadt, also nichts wie hin und für uns lohnt es sich sehr. Auch die Abbey besichtigen wir noch, gilt doch auch hier unsere Heritagecard - aber wär gar nicht nötig gewesen, denn am ersten Mittwoch im Monat ist überall freier Eintritt. Wir lassen uns viel Zeit, sitzen auch eine Weile im Galeriecafe. Dann natürlich noch zum Friedhof, wo wir das Grab von Yeats finden, einen sehr gut sortierten Museumsshop und an der Kirchenmauer ein mittelalterliches reich dekoriertes Hochkreuz. Dieser schöne Tag endet in der Natur, mit einem Nachtplatz am Glencer Lake. Hier treffen wir schon wieder den Hymer aus HOM,Saarland und da ist eine Abendeinladung „fällig“ mit netter Unterhaltung bei Rotwein.

 

8.Juni- Regentag

Kurz fahren wir noch den Stellplatz zum Glencerwasserfall an (gute Entsorgungsmöglichkeiten!) - aber Wasser kommt von oben genug, keine Wanderung.

Über Manorhilton fahren wir und sind plötzlich in Nordirland, wir merken dieses an Wahlplakaten und gut  besuchtem Wahllokal (stimmt, heute ist ja Wahltag in UK, wie es wohl ausgeht?) und schwupps sind wir auch schon wieder in Irland und fahren unserem nächsten Ziel, den Slieve League , den höchsten Klippen Irlands ( über 600m) entgegen, entscheiden uns, einen Parkplatz  am Pier vor den Klippen zu nehmen, um das Wetter zu taxieren, evt.abzuwarten, oder von hier eine Bootstour zu machen, alles ist möglich. Ein Schotte kommt von der Bootstour gerade zurück, ist sehr gesprächig und will uns davon überzeugen, unbedingt eine Schottlandreise zu machen - dieses Schottisch verstehe ich noch schlechter als Irisch. Zum Abend hin wird es doch tatsächlich noch wolkenklar , einfach unglaublich … 

 

9.Juni Wandertag

Kaum zu glauben, das Wetter scheint hervorragend zu werden, also doch Klippenwanderung. Noch vor 10 Uhr sind wir am Wanderparkplatz, die netten Italiener mit ihrem Hymer parken hier auch schon. Ein großes Gatter müssen wir öffnen. Ein deutsches Pärchen mit Mietwagen, wundert sich auch, kommt mit uns mit und dann stellen wir fest, dass dies auch eine Autostrasse ist und man durchaus weiterfahren kann, die jungen Leute kehren um, holen ihren Wagen, nehmen uns mit und schon sind wir schnell die fast 2km beim nächsten Parkplatz( ich denke kurz an den Rückweg)  - dies verspricht eine Wanderung mit grandiosen Klippenblicken zu werden. Hier wurde im letzten Jahr damit begonnen, den Weg mit Steinen stufenartig anzulegen, also ist dies nicht nur eine moorige Rutschpartie und gut trainiert, haben wir keine Probleme. Nach einer Stunde hebt sich langsam der Nebel. Die Italiener kommen uns entgegen, ein wirklich nettes Paar, wir unterhalten uns eine ganze Weile, dann geht es weiter, langsam hebt sich der Nebel und dann ist alles klar zu sehen - nicht viele machen mit uns die lange Tour- dabei haben wir nichts an Proviant mit und so sind wir froh, als wir wieder zurück, beim 2.Parkplatz ankommen und dort einen Kaffeestand vorfinden. Nun noch die Fahrstr. bis zum Zebra - ohne Anhalter, dann reicht es aber auch - die Italiener sind noch da und bieten uns Rotwein an, auch Pasta hätten sie fast gekocht für uns - wir schlagen aus und verschieben das auf einen Abend, falls wir uns nochmals begegnen - leider müssen sie bald nach hause und viel schneller die Runde drehen als wir.

Nach so viel See und Berg, können wir gut mal wieder Strand vertragen - Narin Beach ist der nächste - im Laufe des abends trudeln noch andere Womos hier ein, ich zähle gerade fünf weitere  - ein traumhafter Strand! Und schon wieder spricht mich ein Schotte an und preist sein Land an ( wenn das man kein Omen ist)

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Irischer Segenswunsch

Mögest du stets neue Straßen zum Bereisen finden,

neue Horizonte zum Entdecken und neue Träume , die deine eigenen sind.

 

Strand von Narin

Ein Abend im Pub

Es war ja schon längst ein Pubbesuch mit Life-Musik fällig. Heute bot sich nun die besondere Chance in Leos Taverne den Abend zu verbringen. ( Region Nord Donegal) Wir fragen, ob wir auf dem Parkplatz nächtigen dürfen und so steht einer langen Nacht nichts im Wege. Die Wände des Pubs sind gepflastert mit Platin - und Goldschallplatten der irischen Sängerin Enya und der Gruppe Clannad ( wohl eher in NL bekannt), sie haben hier ihre Wurzeln, denn ihr Vater startete hier 1969 mit seinen neun Kindern die Musikkarrieren. Ein Sohn ist heute Chef und zapft das Guinnes, das reichlich fließt.

Bis um 22 Uhr allerdings wird lecker Essen aufgetischt, dann erscheinen pünktlich die Musiker, zwei gesetze Herren, bis sie zu spielen beginnen, dauert es 40min - man kann ja solange schon mal trinken - die ersten Kinder schlafen ein, die ersten Gäste brechen auf, das Lokal wird leerer, bis endlich die Walch Brothers loslegen. Raumfüllend in der Mitte zusammensgestellte Tische für eine Männergruppe, wie sich rausstellt, aus Deutschland - und so dürften die Deutschen heute Abend hier die Mehrheit haben.

Dass die Musiker ihr Bier jeweils an der Theke holen und selbst zahlen befremdet uns. Auch sonst wird immer gleich gezahlt. Die irischen und internationalen Volksweisen sind bekannt und zum Mitsingen geeignet, bald wird dann auch das Publikum aufgefordert Beiträge zu liefern und da sind tatsächlich ein paar Talentierte dabei - und Gesang der Deutschen plus Gitarrenspiel der Iren klappt hervorragend, besonders der zweisprachig gesungener  „Soldat“  ( von Hannes Wader!) , eine Frau singt Fernando herzergreifend …. kurz vor ein Uhr, alles steht auf und die Nationalhymne wird geschmettert ( nie wieder werde ich dabei sitzen bleiben - ich wurde empört zurechtgewiesen) und dann kommt die Zeremonie, dass ganz schnell, ganz viel noch bestellt wird, denn nach ein Uhr wird nichts mehr eingeschenkt - man muß also so viel „Vorrat“ vor sich stehen haben, wie man noch in einer halben Stunde trinken kann/ möchte - und dann ist Schluß.

Leos Taverne

 

11.Juni - Regensonntag

In einem kleinen Laden, wo wir Brot und Milch und Süsses kaufen ( Regennahrung) -entdecke ich einen Kartenständer mit Glückwunschkarten, darunter einen dicken Stapel mit Glückwünschen zum 100. Geburtstag - ob das eine gute Geschäftsidee ist, wieviel Karten wohl pro Jahr davon verkauft werden, oder werden die Iren wirklich so alt oder nur die Karten?? 

Tolle Küstenfahrt , allerdings den Namen von Bloody Foreland können wir ohne Sonneneinstrahlung auf die roten Felsen nur ahnen. Wieder Ausblicke auf fantastische Sandstrände, heute haben Surfer ihren Tag und fegen über das Wasser. Wir schauen ihnen zu bei einem leckeren Krabbensalat in einem Restaurant -auch sonst sind wir heute „Stubenhocker“ am Pier von Portnablagh, wo das Wasser bis auf den Pier kriecht und nachts der Sturm an unserem Zebra zerrt und kurze Regenschauer auf unser Dach trommeln.

 

12.Juni, Insh

Angesichts dieses irischen Wetters kommen wir auf die (absurde) Idee , vielleicht mal etwas zügiger zu fahren, die nächsten Städte zu besichtigen: London - Derry, Belfast,  .... Dublin und irgendwo in Wales oder Frankreich noch eine Ferienwoche zu verbringen. Doch dann treffen wir bei unserer  Fortbesichtigung zum Glück Dieter, wie einen Reiseengel am Wegrand und er überzeugt uns vom Gegenteil: so sind wir bald unterwegs zur kleinen Insel Inch, auf die man über einen Damm fährt ( ein 8km langer Spazierweg lädt zu (  Doch dann treffen ,Vogelbeobachtungen rund um den See ein) - hier wohnt  die Deutschen, Dieter mit Frau seit Oktober im „Alten Schulhaus“ zur Miete - das aber für die ältere Bevölkerung das Neue Schulhaus ist, wie uns eine ältere Dame, die wir nach dem Weg fragen belehrt, und ausserdem stehen wir direkt davor, neben Friedhof und Kirche.

Wir sind zu einem Tee eingeladen mit gründlicher „Hof-und Hausbesichtigung“- sie machen ein Schmuckstück aus dem Anwesen, immerhin roden und beackern Sie5500qm,4 m hohe Zimmer mit Oberfenstern - bezaubernde Kamine ,  der alte Holzboden der Schulzimmer glänzt, wir fühlen uns sofort wohl hier und Dieter hat viel zu erzählen, so erfahren wir die Gechichte von „Amazing Grace“ - dieses Lied entstand hier in Buncrana. Auch wurde diese Halbinsel mit dem nördlichsten Punkt Irlands,  ddem Malin Head, zum „Schönster Ort der Welt“ gekürt . Im Nachbarort lebt die kinderreichste Frau Irlands , 25 Kinder hat sie zur Welt gebracht, und auch sonst haben die Leute hier oft 8 bis 10 Kinder, wie der Typ, der gerade die zukünftige Rasenfläche fräst. Auch der Maler taucht noch auf, seine Email erhalten wir, denn immerhin ist er ein wenig berühmt, Landschftsmalerei von ihm hängt in der Küche und wir können uns von  seinem Talent überzeugen, ansonsten hat er hier im Haus die Malerarbeiten gemacht. Sie alle verdienen sich so etwas zum teuren Lenbensunterhalt dazu, wissen aber genau, wie sie es günstig durch den Alltag schaffen. Dieter bekam zum Einzug eine Liste mit Tipps für ein günstiges Leben ( so kann man im Restaurant „Early Bird“ essen, d.h. zum halben Preis vor 18 Uhr, Sa / So bei Lidl die Angebote nutzen und am Mo das Gemüseangebot, alles für 49cent). Wir sollen unbedingt diesen und jenen Strand besuchen, einen Skulpturenpark …. bald schwirrt mir der Kopf von allen Infos und so machen wir uns herzlichst verabschiedet auf den Weg, der hier um die Halbinsel sinnigerweise „100 miles“ heißt und gut ausgeschildert ist - wir sehen kaum noch Womos - anscheinend haben sie niemanden getroffen, der ihnen eindringlich diesen schönsten Flecken Erde anpreist und so fahren wir die steilen Strasse zum Mamore Gap alleine hoch - die alte Schmugglerstrasse -  und haben den Schlafplatz und grandiosem Blick für uns alleine, nur die Schafe schauen zu. ( Leider ist gerade jetzt mein Internetguthaben abgelaufen: keine whatsApp, kein Internet … muss auch mal gehen) .

 

13. Juni - am nördlichsten Punkt Irlands

Wir lassen es langsam angehen, der Regen fällt gleichmäßig, die Berge sind in Wolken eingehüllt, dennoch kommt der ein oder andere völlig durchnäßte  Radfahrer die steile Straße herunter. Auch wir raffen uns auf mit dem Ziel „Famine Village“, eine Mischung aus Freilichtmuseum, Historische Informationsstelle und Sozialkritik, sehr alternativ und berührend, eine besondere authentische Darstellung der Geschichte Nordirlands. von den Travellers über Hungersnot bis Wohlstandsgefälle in der heutigen Welt  - sagenhaft viel  gute Information - ein Freilichtmuseum der besonderen Art, das man auf keinen Fall verpassen sollte bei einem Irlandaufenthalt. Wir geniessen danach im Cafe den Gratiskaffee ( war im Eintrittspreis von 8€ enthalten)  und eine leckere Suppe. Die hatten wir aber auch nach über 2 Stunden Besichtigung bei Regen nötig. Gut aufgewärmt machen wir uns auf zum nördlichsten Punkt Irlands, dem Malin Head. Straßenbauarbeiten erschweren zusätzlich die steile Anfahrt, dann der grandiose Blick auf den Atlantik - hier wurde letztes  Star Wars gedreht.

Nach reichlich Rumklettern und Fotografieren, entschliessen wir uns noch bis zur Culdaff Bay zu fahren. Hier finden wir einen genialen Platz am Strand, „Hobelheppo“ ( das muss man erklären:  sehr klein geschnibbelte Zwiebeln, Aubergingen, Zucchini, Paprika, Tomaten, Knoblauch .. auf Pasta) gibt es zum Abendessen, dann kommt die Sonne, Flut, viele Strandbesucher, auch wir machen noch einen Strandspaziergang  - es ist so schön am „edge of the land“. - Danke Dieter!!!

 

 

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Noch immer auf Inishowen, Impressionen

14.Juni auf dem Weg der 100 Meilen

 

Der Tag beginnt wieder mit einem Strandspaziergang, es ist hier auf dem festen nassen Sand so schön zu gehen, an den Ohren das Brausen des Windes, etwas weiter weg das laute Krachen der Wellen und dazwischen Vogelstimmen. Da ist es zu verstehen, dass die Leute auf den Parkplätzen so viel erzählen, denn am Strand ist Unterhaltung nicht möglich.

Wir verlassen die Culdaff Bay und finden gleich einmal die Clonca Church mit Cross ausgeschildert, eine enge Strasse führt zum Ziel, vor einem Haus muß man parken, zum Glück wurde frisch gemäht, so daß wir zu einem wunderschönen Hochkreuz mit keltischen Mustern gelangen und auch um die kleine Kirchenruine herum gehen können, Zeugen aus dem 5.Jh - auch ein Stück weiter lesen wir noch den Hinweis „ Crosses“ - schnell gedreht und dann sehen wir zwei massive Steinkreuze auf Weiden aus der gleichen Zeit.

Vielleicht gibt es noch mehr auf diesem Nebensträßchen zu entdecken? Wir sehen nur intensive Landwirtschaft, moorige Wiesen und kehren dann doch bald um, um wieder unserem 100 er Weg zu folgen durch die Städtchen Greencastle und Moville,die wir auf dem Rückweg von unserem Ziel „Inishowen Head“ besuchen. Uns fällt wieder auf, dass kaum Touristen unterwegs sind, dabei ist dieser Zipfel Land wieder total interessant, kann man doch bei guter Sicht bis Schottland sehen - natürlich gehört auch die Missionsgeschichte an diesen Ort), aber was mir am besten gefällt, sind die Stein- und Felsformationen, die zum einen gezackt, dann wie alte verwitterte Bäume aussehen, oder fleischfarben glattgeschliffen, wie Innereien, als wären Bildhauer am Werk gewesen. Dazu der Blick auf den nahen Leuchtturm - es lädt zum Bleiben ein. Aber die wenigen Besucher hier scheinen es alle eillig zu haben, wie auch die älteren Herrschaften, die uns ansprechen, die beiden Brüder sind ausgewandert nach Australien und Amerika und auf Heimatbesuch. 

Auch die Städtchen sind eher verlasssen, da täuscht auch nicht das Restaurant mit den vielen Plaketten und dem Angebot „Early Bird“ drüber hinweg. Nur in einem kleinen B%B - Cafe ist was los, hier bleiben wir dann auch um das WIFI zu nutzen.

So ist es schon Abend als wir unsere 100 miles -Tour in Inch am See beenden  - heute ziehen wir keine Runde mehr auf dem toll angelegten Weg zur Vogelbeobachtung, es sieht hier ein wenig wie in den münsteraner Rieslfeldern aus - hier leuchten hunderte weisser Schwäne in der Abendsonne.

Wir informieren uns über die politische Situation in Nordirland - Giordano, Mein irisches Tagebuch, und die aktuellen Meldungen aus der ZEIT - man sollte ja ein wenig vorbereitet sein … und ich ahne, warum wir so wenig Womotouristen begegnen ( „könnte ja gefährlich sein“ - vor allem jetzt nach den Wahlen …. die Situation birgt Sprengstoff in sich.

 

 

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15.Juni

Am Morgen dann also doch noch den Vogelbeobachtungsweg im Trockenen.

Dann in Derry, verwirrende Brücken und Parkplatzsituation, wir sind auch gar nicht mehr so viel Verkehr gewohnt. Dann sehen wir von „oben“ am Fluß  Womos stehen ( eine geführte niederländische Gruppe mit über 20 Mobilen) - so klappt es. Wir haben durch dieses Rumfahren auch schon einen kleinen Eindruck von Derry, bzw. Londonderry - ( am bestimmten Ort sollte man die richtige Bezeichnung wählen) und sind geschockt über den gepanzerten Polizeiwagen, der vor uns fährt. Dann zum Denkmal „Hand Across the Devide“ ( nicht ganz berühren sie sich über den Abgrund hinweg). Auf dem Spaziergang auf der alten Staddtmauer vergegenwärtigen wir uns die Geschichte dieser Stadt und können uns jetzt vorstellen,dass die Protestanten „geschützt“ innerhalb der Stadtmauer wohnen - noch heute. Wahlplakate ausserhalb der Mauer  von der Partei „Shin Fein“ werben für eine Vereinigte Irische Republik ( eine Kandidatin extrem gesteilt mit Lippenstift wie ein Clown/ Vampier). Schwere Regengüsse halten uns von weiteren Stadterkundungen ab - ein riesiges Billigkaufhaus und viele Charitiläden fallen uns auf …. wir verlassen diese Stadt, um an den größten Strand Irlands , Benone, zu fahren - erlaubt ist es sogar bis auf den Strand mit dem Auto zu fahren , aber wir nächtigen angesichts des lauten Meeres doch lieber im Schutz der Dünen - mal wieder gesellen sich  Schotten zu uns. Ein Eisverkäufer hat sein Auto auf den Srand gefahren, da greift Uli gleich mal zu, der Sea Shed (Seeschuppen) - ein futuristisches Gebäude hat schon geschlossen, schade.

So verbringen wir den Abend bei Lesen, was bislang auch ziemlich zur kurz kam. Den Krimi „Das Keltische Labyrinth“ finde ich nicht oberspannend,aber es ist super, eine genaue Vorstellung  von den Schauplätzen zu haben.

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16. Juni

Auf den nächsten 30 Kilometern gibt es viele Besichtigungshighlights - unser Ziel heute ist Bushmill mit Besuch der Whiskeybrennerei, um 16 Uhr ist die letzte Führung, also müssen wir ausnahmsweise mal die Uhrzeit im Blick behalten. Dennoch lassen wir kaum etwas aus, halten auf jeden Fall kurz beim Downhill Beach mit einem fantastischen Strand und Blick auf die Berge mit Schloßruinen, auch der Whiterocks Beach ist grandios mit den riesigen weißen Kalkfelsen - bei sonnigerem Wetter hätte man mich hier nicht so leicht wegbekommen. Das Städtchen Portstewart verlassen wir ganz schnell, denn es ist eine einzige Baugrube, dafür bleiben wir länger in Portrush, zumal auch die Parksituaion für Womos dort sehr freundlich ist ( allen zu empfehlen, die mal wieder Wasser brauchen, entsorgen müssen, usw.). Pünktlich sind wir dann bei Bushmills, leider sind die Bushmills auch sehr pünktlich und so schliessen sie um 17 Uhr, bevor wir unsere dritte Whiskeyprobe geniessen können und knapp schaffen einzukaufen. ( es wird mehr ein kurzes sich Eindecken) , aber etwas schlauer sind wir, was dieses Getränk angeht  und immerhin waren wir so in der ältesten Whiskeybrennerei ( 1608). Zum Glück ist der Übernachtungsplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wir sind schon eingeparkt, es gibt Abendessen, noch einen Schluck und dann funktioniert doch tatsächlich das Internet per Handy- Hotspot, na dann noch ran an die Computerarbeit. …. 

 

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17. Juni - von Bushmills über Dark Hedge , Giant`s Causeway zur White Park Bay

 

Kein Wunder, dass wir nach diesem Programm abends etwas müde daneben hängen.

Aber diese Besichtigungsziele sind wirklich aufregend. Besonders hat mir natürlich die Buchenalle „Dark Hedges“ gefallen - am liebsten hätte ich diese Strecke für mich alleine gehabt, aber wir waren mit vielen anderen unterwegs, auch solchen, die hauptsächlich hier sind, weil Aufnahmen zum  Film „Game of Thrones 5“ hier gemacht wurden- heute wird ein Mädchen in ihrem Kommunionskleid hier fotografiert, was auch sehr unwirklich oder auch zauberhaft aussieht. Auch ich kann nicht genug vom Aufnehmen der Bäume bekommen und muß jetzt tüchtig löschen.

In Bushmills ist ein Fest mit dem Titel „ Lachs und Whiskey“ und  wir bekommen etwas von Volksfeststimmung in Nordirland mit  (alles ohne Alkohol, den Whiskey gibt es nur in Soßen). Mädchen mit tollen Zopffrisuren geben eine Tanzvorführung, die Straße entlang viele Stände mit „Selbstgemachtem“ - mir sagt die Schafsmilchseife zu.

Der zerstörte Damm aus Basaltsteinen gilt als das berühmteste Touristenziel Nordirlands - da steigen dann die Besucherzahlen gleich noch einmal. Und weil sie so schön ist, sschreibe ich die Legende ab: „Der hiesige Riese Finn MacCool wollte seinen Widersacher, den schottischen Riesen Banandonner zum Kampf  herausfordern und baute dafür einen Damm aus Basaltsäulen hinüber bis zu den Hebriden, um jenen nach Irland zu locken. Der nachm die Einladung an und als Finn ihn schon von Ferne kommen sah, erschrak er heftigst, denn der war viel größer als er vermutet hatte. So versteckte er sich bei seiner Frau Oonagh, die ihn als Baby verkleidete und in eine Wiege steckte. Als Banandonner schließlich das Riesenbaby erblickte, wurde diesem himmelangst, da dessen Vater ja viel größer sein mußte, so dass er panisch die Flucht ergriff über den Damm nach Schottland zurück. Dabei zerstörte er den Causeway hinter sich, damit niemand ihn verfolgen konnte. So gibt es hier die gleichen Basaltsäulen wie auf der Insel Staffa in Schottland.“ Leider haben wir dann nicht die Basaltsäulen im Abendlicht rötlich schimmern sehen, aber ich kann es mir vorstellen. (Ein Tipp: wer den hohen Eintrittspreis( wir zahlten um 17 Uhr noch 21€) nicht zahlen möchte, parke an der Straße, nicht auf den Plätzen und komme nicht vor 17.30Uhr zurück - beim Ausgang werden nämlich nochmals Tickets kontrolliert - muß man wissen, gehört zum irischen „Sparprogramm“, ich glaube man ist hier schon schottisch angehaucht.)

Unser Abendstellplatz auf dem Parkplatz des White Park Beach ist wieder ein Traumplatz - total ruhig, da könnte nur die Mitternachtssonne stören, es wird nicht mehr richtig dunkel nachts.

Durch einen blühenden Heckenweg geht es ca 500m runter zum Strand mit herrlichen Ausblicken. Diesen Spaziergang machen wir erst am Morgen.

 

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19.Juni

Die Sicht ist so gut, dass wir immer noch Schottland sehen können - also auf zu neuen Abenteuern. Sehr nett ist das Städtchen Ballycastle, hier bleiben wir eine ganze Weile, schöner Hafen, gut sortiertes Tourist Office, nettes italienisches Cafe, leckerster Kokuskuchen mit weißer Schockolade!, tanken und Wasserfüllung - so sind wir wieder für die Natur gerüstet und peilen die empfohlene Wanderung am Fairhead an. Inzwischen gibt es ein Hinweisschild Car Park, dieses lassen wir aus und fahren zu den alten Koordinaten auf einen verwunschenen Parkplatz bei kleinen weißen Häuschen unter Bäumen - traumhaft ! und auch diese Wanderung gehört zu den traumhaftesten Ecken Irlands, die wir gesehen haben. Für diesen Eindruck ist wohl auch die Sonne zuständig, die genau drei Stunden hell scheint und uns begleitet, immer bergauf durch Torfwiesen mit Wollgras und Schafen,  bis zur Klippenkante, hier sind wir den Rathlin Island und Schottland fast zum Greifen nah, senkrecht steil fallen die Felswände ins Meer und mich kostet es manche Mutprobe, mich so weit vor zu wagen,dass ich unten den Steinstrand sehen kann - ein Highlight für die Fotografin!!

Fast hätten wir uns beim Rückweg verlaufen, aber ausser nassen Füssen ging alles gut. Wohlverdiente Mittagspause.

Dass nun noch ein weiterer Höhepunkt auf uns warten würde , hatten wir wieder nicht gedacht, indem wir nochmals einen im Reiseführer unerwähnten Abzweig nehmen zur „Murlough Bay“ - die Straße ist schmal, sehr steil , mit erstem Gang geht es bergab- eine besondere Landschaft tut sich auf: alte Bäume,  sehr grüne Hügel , Fuchsienbäume, kurvig, Sackgassenschild - aber es geht doch weiter … bis zum Wasser sollten wir schon fahren, dort ist dann auch ein kleiner Parkplatz und wir stehen sogar ziemlich gerade - und fast alleine, hier kommen auf keinen Fall Campingfahrzeuge her.( Absolutes Funkloch, kein Internet, kein Telefon)

Da entdecken wir Infotalfeln und uns wird klar, wir sind mal wieder an einem Drehort des „Game of Thrones“ gelandet. Obwohl wir ja heute schon unser Laufpensum hinter uns haben, müssen wir trotzdem diese abenteuerliche Gegend (Felsen mit Höhlen) erkunden, dazu wieder wolkenloser Himmel und Sonne - wann hat man das schon mal - wir sind glücklich, diesen Weg genommen zu haben und entschliessen uns, erst einmal hier zu bleiben. Sollte es morgen auch so schön sein, lädt diese Wiesenlandschaft zum „Wohnen“ ein.

 

 

20.Juni Ferientag in der Murlough Bay

 

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